Nocheinmal gefragt: Ist es wirklich so schlimm, wenn wir kein Wachstum mehr haben? Da kam neulich die Nachricht, Italien hätte zwar ein ganz gutes Wachstum der Wirtschaft, aber die Löhne bzw. die Lohnsumme sei gesunken. Also ist es nicht einfach die Frage, wollen wir uns alle dem Druck aussetzen, so wie die CDU sich selbst einem Druck aussetzt, schließlich sei sie die Partei der Wirtschaft für die breite Masse der Gesellschaft, also nicht nur wie die FDP die Partei der Wirtschaft für die sehr gut Verdienenden, also müsse jetzt mit der CDU an der Regierung gefälligst mehr Wachstum her. Dieser Druck, dem sich die CDU selbst aussetzt, wird dann an die Beschäftigten weiter gegeben. Können diese nicht mehr arbeiten, können Rentner nicht bei dem Versprechen von Steuervergünstigungen weiter arbeiten? Diese sogenannte Aktivrente für Rentner erweist sich allerdings als Mogelpackung. Denn man sollte sich mal durchlesen, welche Kriterien erfüllt sein müssen. Für mich würde das bedeuten, dass ich ohnehin nicht vor 67 in Rente gehen dürfte. Und dann würde ich mich, sagen wir, für drei weitere Jahre, auf ein Steuergeschenk bei Weiterarbeit freuen? Mein Arbeitgeber würde sich bedanken, will er doch schon heute viele Mitarbeiter ganz gleich welchen Alters loswerden. Da kann ich mich höchstens darauf berufen, dass die CDU will, dass ich solange wie es gesundheitlich geht, weiter arbeite. Denn auch in anderen Betrieben könnten die Beschäftigten sagen, Sie, lieber Arbeitgeber, haben doch auch CDU gewählt, und die CDU will, dass ich weiter arbeite. Also: Wichtig ist nicht, dass die CDU gut darsteht, weil auf dem Papier ein Wirtschaftswachstum endlich errechnet werden konnte, sondern wichtig ist doch, wie gut es einem selbst geht. Und selbst wenn manche sagen würden, diese Website "poum.de" ist doch im Grunde ein keynesianischer Ansatz (nach John M. Keynes, ein britsischer Wirtschaftswissenschaftler, der aber selbst sehr reich war, und trotzdem der SPD in Teilen näher steht), sollte man das vermeintlich Keynesianische im Allgemeinen nicht verteufeln, welches für die Bedeutung der Nachfrage steht: Ein großes Warenhaus, das in der Vergangenheit schon mehrfach in der Insolvenz war, hat sich zumindest gefreut, dass ich endlich mal mehrfach auch etwas für 50 € gekauft habe, außer Lebensmitteln. Auf den Produkten stand auch ganz groß drauf: Germany, seit mehreren Jahrzehnten. Zwar habe ich vergeblich nach einem Hinweis gesucht, ob es auch in Deutschland gemacht wurde. Aber zumindest das Warenhaus hat sich gefreut und ganz sicher auch diese deutsche Traditionsfirma. Der Fokus der aktuellen Bundesregierung liegt heute auf Investitionen durch Staatsverschuldung, auch wenn es schon viele Stimmen gibt, die sagen, dass sei eine Mogelpackung. So viele zusätzliche Investitionen, die noch nicht geplant waren, gäbe es gar nicht durch die hohe Staatsverschuldung, sondern es würde sich im großen Stil um Umwidmung und Hin- und Her-Verschieben handeln. Zumindest muss man sich wünschen, dass diejenigen, die durch zusätzliche Staatsverschuldung ein zusätzliches Einkommen haben, auch zusätzlich ausgeben. Aber auch hier ist natürlich die Gerechtigkeitsfrage tangiert. Was ist mit denjenigen, die nichts von der zusätzlichen Staatsverschuldung abbekommen? Müssen die zusehen, wie andere was kaufen bzw. mehr kaufen können?



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