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Dieser Beitrag knüpft an den letzten an, in dem das Beispiel eines Transportunternehmens genannt wurde, der alte LKWs durch neue ersetzt. In der Tat ist es so, dass bei der Berechnung des BIPs, die auf drei verschiedene Weisen erfolgen kann, wahrscheinlich damit die Statistiker dadurch leichter auf die größten fraglichen Punkte aufmerksam werden und nochmals mit neu hereinkommenden Daten besser die einzelnen Komponenten durchgehen können, wo es die größten Fragezeichen gibt, die Abschreibungen, das heißt die steuerlich zulässige Bewertung des Verschleißes bzw. Abnutzung von Investitionen eine große Rolle spielen. Und zwar ist es tatsächlich so, dass aufgrund des Drucks der FDP, auch als diese vor 2021 noch nicht an der Regierung beteiligt war, für Unternehmer immer bessere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten möglich wurden. Studenten der Volkswirtschaft, so wie ich im jungen Alter, lernen, dass Investitionen, so schön ihre positive Wirkung auf eine Volkswirtschaft auch sind, auch einen Zwang zum Wachstum hervorrufen könnnen, und nicht nur können, sondern auch tun. Das kann man im Rahmen der Wachstumstheorie mathematisch zeigen. Allerdings spielten bei den Modellen der Vordenker die Abschreibungen auf Investitionen anscheinend keine Rolle. Ich habe jetzt nach meinem letzten Beitrag nochmals darüber nachgedacht (als etwas älterer schreibe ich manchmal etwas intuitiv auf, denn schließlich denke ich jetzt schon seit über 35 Jahren über Volkswirtschaft nach), und bin zu dem Schluss gekommen, dass je großzügiger die steuerlichen Möglichkeiten der Abschreibungen auf Investitionen sind, desto größer der Zwang zum Wachstum durch Investitionen ist (was das BIP betrifft bzw. ein ausbleibendes Wachstum des BIPs). Für geplante staatliche Investitionen im großen Umfang, wie neulich von der sich konstituierenden zukünftigen Regierung angedacht, würde das bedeuten, dass man in den Anfangsjahres eines z.B. auf zehn Jahre angelegten Investitionsprogramm etwas weniger investiert als in den Folgejahren, weil man in denen dann schon wieder Ersatzinvestitionen (und darüber hinaus!) tätigen muss, damit die Invesitionen einen positiven Beitrag zum BIP haben. Das läuft allerdings einer kommerziellen Einstellung ohne die Berücksichtigung der Steuer entgegen (oder kann bei staatlichen Investitionen die steuerliche Komponente der Abschreibungen ausgeblendet werden?). Denn wenn weiterhin von Inflation auszugehen ist, würde man unter kommerziellen Gesichtspunkten wohl sagen, investiere jetzt soviel wie möglich, denn es wird von Jahr zu Jahr immer teurer. Wenn durch staatliche Mittelaufnahme allerdings auch private Investitionen angeschoben werden sollen, für die die steuerliche Möglichkeit von Abschreibungen greift, wäre dies wahrscheinlich ein Punkt. Denken Sie dabei auch an Zinsen und an die preisbereinigte Komponente der Investiionen (d.h. bezogen auf einen früheren Zeitpunkt). Ich kann Ihnen nur sagen, leicht war es nie, das Studium der Volkswirtschaft. Und das im letzten Beitrag vorgestellte Rezept, das die Regierung Trump jetzt umzusetzen versucht, wird man nicht so einfach mit Zöllen erreichen können, einfach, weil es dann unmittelbar Gegenzölle gibt. Es grüßt Sie Christoph Ziaja aus DE-Wiesbaden, 06.03.25, poum.de |