In einem Geschäft für Accessoires hatte ich noch in der Weihnachtszeit etwas gekauft. Jetzt ist es wie fast der gesamte Einzelhandel seit ca. 5 Wochen geschlossen. 3 Wochen soll dies noch so weiter gehen. In dem Ladengeschäft waren damals nicht mehr als 2 weitere Kunden, und eine Schlange hatte sich davor auch nicht gebildet. Geschätzt 90% der lokalen Geschäfte sind seit vielen Jahren am gleichen Ort, d.h. selbst wenn die Ladenmieten hoch sein sollten, die meisten kommen oder kamen damit irgendwie zurecht. Dies als Anmerkung, falls es Leute geben sollten, die sich vorstellen könnten, dass die Situation in der Krise von 2020 und 2021 auch substanziell dazu geeignet sein sollte, um übertriebene Mieten für Gewerbeimmobilien zu senken. Natürlich ist es nicht wünschenswert, wenn durch Miete, auch bei privater, die Anstrengung und der Erfolg im Erwerbsleben mit Mietpreisentwicklungen fast vollständig abgeschöpft wird, und den Mietern für private Ausgaben für Produkte und Dienstleistungen trotz Einkommenszuwächsen immer annähernd der gleiche Betrag zur Verfügung steht. Auch die Strompreisentwicklung muss da u.a. mit einbezogen werden, denn hier ist es möglicherweise auch so, dass Einkommenszuwächse bei den Kunden seit vielen Jahren einfach dadurch abgeschöpft werden. Und weil große Käuferschichten seit vielen Jahren kaum mehr übrig zum Ausgeben haben, bleiben viele Produktpreise, nicht notwendigerweise aber Lebensmittelpreise auch, ziemlich stabil oder sind sogar leicht deflationären Tendenzen ausgesetzt. Wenn jetzt viele Ladengeschäfte über Wochen hinweg gar nichts verkaufen und mit den Immobilienbesitzern in Verhandlungen treten mussten, wie das mit der Mietzahlung ist, könnte man sich im Falle von Ausfällen während der Krisenzeit auch vorstellen, dass dann, wenn mit den Umsätzen alles wieder beim Alten sein sollte, die Mieten für Ladengeschäfte nicht wesentlich anders sind als vor der Krise. Schon auch deswegen, weil immer eine Tendenz bestehen wird, dass Wirtschaftsakteure Verluste oder Einkommenseinbußen in der Vergangenheit später dann wettmachen bzw. aufholen wollen. So gesehen ist meiner Ansicht nach die Krise von 2020 und 2021 nicht dazu geeignet, dauerhafte Preiskorrekturen im vermeintlichen Sinne der Kunden herbeizuführen.



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