Die EU wünscht sich anscheinend, dass die Mittel aus dem Hilfspaket gegen die Krise vor allem für CO2 Vermeidung und Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ausgegeben werden. Was die CO2 Reduzierung angeht, so geht es wohl hauptsächlich um entsprechende Gebäudesanierung und um Förderung der Elektromobilität. Das ist vielleicht etwas zu einfach gehalten, aber wenn dies doch den Kern treffen sollte, dann müsste man vielen Bürgern schon erklären, ob durch die billionenschwere Schuldenaufnahme wirklich etwas auf sie überspringt. Was Deutschland betrifft, so wurden schon vor über 10 Jahren massenhaft Wohnsiedlungen mit Styroporplatten beklebt, um Heizenergie einzusparen. Die Digitaliserung der öffentlichen Verwaltung sollte in Deutschland ebenfalls bereits weit fortgeschritten sein. Wahrscheinlich ist dies eher für Länder gedacht, wo man durch solche Maßnahmen zusätzliche Steuereinnahmen generieren kann - wenn die Armut durch die Krise dies überhaupt zulassen sollte. Einer extrem hohen Schuldenaufnahme könnte man vielleicht etwas abgewinnen, wenn durch sie Arbeitsplätze in allen Branchen gesichert werden. Wird dies durch das EU Hilfspaket der Fall sein, oder ist der wahre Grund der geplanten Schuldenaufnahme, dass man dadurch die EU zusammenhalten möchte? Das EU Hilfspaket ist geplant, in Deutschland und in den anderen Ländern der EU ist Staatsverschuldung durch die Krise bereits jetzt Realität. Die zuständigen Personen im Staat haben sich außer der natürlich dringlichen Notwendigkeit eines Einspringen des Staates vielleicht auch gesagt, ein auf Dauer ausgeglichener Haushalt bringt möglicherweise dann weniger, wenn in vielen Ländern um Deutschland herum die Staatsverschuldung bereits vor der Krise immer weiter gestiegen ist. Vereinfacht könnte man auch sagen, jemand, der seine Hausaufgaben gut macht, sieht irgendwann weniger ein, dass er das mit voller Anstrengung weitermachen sollte, wenn er vermutet, dass andere sich es bei ihren Hausaufgaben leichter gemacht haben. Natürlich durfte das vor der Krise nicht gesagt werden, und jetzt ist es natürlich so etwas wie höhere Gewalt, dass auch in den Hintergrund treten lässt, dass nicht jedes Land vor der Krise seine Hausaufgaben möglicherweise so gut gemacht hat, wie es hätte gemacht werden können. Deutsche Ersparnisse werden in nicht unerheblicher Höhe ins Ausland verliehen - an Private und an Staaten. Dies ist seit Jahren so. Nachdenken könnte man vielleicht jetzt darüber, ob es nun einfach so ist, dass deutsche Ersparnisse jetzt stärker an den deutschen Staat und dann auch an die EU verliehen werden. Ob dies irgendetwas ändern könnte, kann auf die Schnelle hier nicht beurteilt werden. Die Höhe der Zinsen scheint durch Notenbankpolitik ja ohnehin weitgehend abgekoppelt zu sein von der durchschnittlichen Rentabilität der Unterfangen der Schuldenaufnehmenden. Bleibt nur zu hoffen, dass die EU bei der Schuldenaufnahme den Aspekt der Rentabilität für die Geamtgesellchaft nicht vergisst. Schlimm wäre in jedem Fall, das ausgegebene Geld würde sich bei zu wenigen sammeln. Vielleicht genau dort, wo es sich schon vor der geplanten Schuldenaufnahme gesammelt hat?



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