Einige Wochen schon seit Mitte Dezember 2020 befindet sich die Wirtschaft in einem Zustand, bei dem weite Teile des Einzelhandels geschlossen sind und einige Dienstleistungen nicht angeboten werden können. Weitere drei Wochen soll dieser Zustand noch anhalten, wobei einzelne Politker sich noch vorstellen können, dass dies noch darüber hinaus so bleiben soll. Es kann hier nicht bewertet werden, was aus medizinischen Gründen wirklich erforderlich ist. Festzustellen ist aber, dass aus wirtschaftlicher Sicht sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen möglicherweise nur wenige Wochen von ihren Reserven die unbedingt erforderlichen Ausgaben bestreiten können, ohne Staatshilfe in Anspruch nehmen zu müssen, die dann anscheinend gar nicht besonders schnell ausgezahlt wird. Die insgesamt hohen Ersparnisse könnte man angesichts der aktuellen Situation, in der sich Armut auch in Europa weiter verbreitet, zum Anlass nehmen, sich dafür zu interessieren, welcher Prozentsatz der Bevölkerung z.B. 70% des Vermögens auf sich vereint. Nachdenklich muss auch stimmen, dass Vermögende in den letzten Wochen in dieser Situation, die für viele Armut bedeutet, die Aktienkurse nach oben bewegt haben. Hier könnte man sich natürlich vorstellen, dass es zur Zeit nicht besonders viele Ausgabemöglichkeiten gibt. Ohne über die Erwartung zukünftiger Gewinne von Unternehmen spekulieren zu wollen, kann man sich fragen, ob es Sinn macht, den Aktienkurs eines Unternehmens mit x Prozent Steigerung zu honorieren, wenn es auch in dieser schwierigen Situation y Prozent mehr investiert hat als im Vorjahr. Und wenn ein Unternehmen sogar weniger investiert haben sollte als im Vorjahr? Könnte auch dann die Gewinnerwartung höher liegen? Darüber können Sie nachdenken, und ärgern Sie sich nicht zu sehr darüber, wenn Ihr Ausgabenportfolio zu einseitig geworden sein sollte.



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