Wo viele Menschen wohnen, müssen auch viele Arbeitsplätze sein - zumindest in der Umgebung. Verlockend ist die Vorstellung, man könne dort, wo es besonders schön und auch günstig ist, arbeiten und produzieren, und die Produkte dann über das Internet verkaufen. Es gibt auch einige, die das schaffen, viele sind sich aber auch den Kosten bewusst, die es verursacht, wenn der Verkauf über das Internet nicht klappt und teure Reisen unternommen werden müssen, um Geschäfte zu überzeugen, die Produkte ins Angebot aufzunehmen. Und damit ist auch noch nichts verkauft. Viele wollen daher doch eher in den Ballungsräumen oder zumindest in der Nähe wohnen und arbeiten. Nur größere Unternehmen können es sich wahrscheinlich leisten, mit dem Verkaufsteam in der Nähe der Ballungsräume präsent zu sein, die Produktion aber an Orte in weiter Ferne vergeben zu haben. Und wenn es dort besonders schön und auch günstig sein sollte, haben die, die sich ständig in der Nähe der Ballungsräume um den Verkauf bemühen müssen, auch nichts davon, es sei denn, in Form einer Dienstreise. Und so kommt es auch häufig vor, was die Migration betrifft, dass Menschen schöne Orte verlassen, um in der Nähe von Ballungsräumen mit hohem Industrieanteil zu wohnen und zu arbeiten. Im Zusammenhang mit der Krise von 2020 kann man sich fragen, dass wenn Reisende aus Industriegegenden weniger häufig als Touristen oder als Geschäftsreisende in schöne Gegenden kommen, wo aber die Verdienste deutlich niedriger liegen, dass sie auch weniger häufig zu den Arbeitsplätzen kommen, die ortsgebunden sind. Da nun die meisten Arbeitspätze ortsgebunden sind, muss dies noch näher konkretisiert werden. Ein Reisender kommt also zu einem Arbeitsplatz (zum Beispiel zum Arbeitsplatz eines Hotelangestellten), während hingegen Produkte, die in die Ferne verkauft werden können, zum Ort des Verbrauchs oder Einsatzes kommen. Vor der Krise von 2020 war es eine gelungene Kombination des "zum Arbeitsplatz der in der Ferne Arbeitenden Kommens" und des "Produkte zum Ort des Verbrauchs oder Einsatzes Schickens". Wenn jetzt viele Arbeitsplätze aus der Kategorie "zum Arbeitsplatz der in der Ferne Arbeitenden Kommens" bedroht sind, wird es dann noch mehr Migration in die industriellen Ballungsräume geben? Was soll man an dieser Stelle noch sagen oder schreiben... Wichtig ist, dass man sich klar macht, dass wenn diese Krise länger anhält, Arbeitsplätze aus der Kategorie "zum Arbeitsplatz der in der Ferne Arbeitenden Kommens" dauerhaft wegfallen. Da diese Arbeitslosen nicht alle in die Kategorie "Produkte zum Ort des Verbrauchs oder Einsatzes Schickens" wechseln können, könnte die entstehende Arbeitslosigkeit mehr Migration zur Folge haben.



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