Über das Zusammenspiel vom Staat und dem Privaten dreht sich viel in der Volkswirtschaftslehre. Im Grunde ist es so, dass in einer Marktwirtschaft von Aktivitäten der Privaten an den Staat abgegeben wird, der daraus die vom Staat bereitgestellte Infrastruktur inklusive der Verwaltung und Sicherheit bestreitet, und der daraus auch wieder an die Privaten zurückgibt, um das Private in seiner Wirtschaftskraft zu optimieren. In der Krise von 2020 hat der Staat nun den Privaten aus Gründen der gesundheitlichen Sicherheit zum Teil wirtschaftliche Aktivitäten verboten. Die Realwirtschaft ist deshalb in diesen Bereichen geschrumpft. Der Staat hat nun denjenigen, die ihre realwirtschaftlichen Aktivitäten gar nicht oder nur zum Teil ausüben konnten, Geld gegeben und für die erneuten Einschränkungen im Herbst 2020 Geld versprochen. Dieses Geld konnte dann in andere Bereiche der Wirtschaft fließen, die dann dadurch, wenn man an Digitalisierung und Bestellung und Versand über das Internet denkt, zum Teil noch gewachsen sind. Es zeichnet sich aber gegen Ende des Jahres 2020 ab, dass der Staat nicht unbegrenzt Hilfsgelder ausgeben kann, denn der Staat ist keine Zentralbank, die den Privaten nach dem Prinzip "whatever it takes" Anleihen abkaufen kann. Dass in den letzten Tarifverhandlungen von Bund und Kommunen auch ein Coronabonus für die Bediensteten des öffentlichen Dienstes beschlossen wurde, die nicht mehr oder weniger mit Erkrankten konfrontiert waren als jeder privat Beschäftigte, war meines Erachtens taktlos. Die den von Einschränkungen betroffenen Branchen für November 2020 versprochenen Hilfszahlungen verzögern sich, aber staatliche Bedienstete, die während des Jahres 2020 keine Einkommenseinbußen hatten, genehmigen sich noch zusätzliches Geld. Fragen kann man sich, ob der Staat auch immer seiner Verpflichtung nachkommt, im öffentlichen Dienst Menschen zu beschäftigen, denen es klar ist, dass der Fleiß aus privaten wirtschaftlichen Aktivitäten die Beschäftigung im Staat auf hohen Niveau ermöglicht. Auch öffentlich rechtliche Medien bestreiten meines Erachtens an manchen Tagen bis zu drei Viertel ihres Internetangebotes mit Berichten über Gesundheit und Corona und den Staat, bringen aber viel zu wenige Berichte, die das fleißige Private in seiner Leistung gerade auch für den Staat würdigen. Früher war es durchaus so, dass der Staat auch Genügsamkeit von sich selbst gefordert hat, heute ist so, dass eine "whatever it takes" Mentalität des Staates (aber möglicherweise auch von der EU) zu einem späteren Zeitpunkt dazu führen könnte, von den Privaten übermäßig zu fordern.



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