Der Konsum in Deutschland ließ schon vor der Krise von 2020 und 2021 zu wünschen übrig. Aus immer höheren Investitionen in den letzten Jahren vor der Krise folgte ein prozentual abnehmender privater Konsum auf die Investitionen bezogen. Lesen Sie dazu auch die Beiträge auf meiner Website coolumpio.de über die Interpretation des BIP der vergangenen Jahre. Natürlich folgt dies auch aus dem Bestreben, Infrastruktur, Immobilien, Fuhrpark, Anlagen und Maschinen auf den modernsten Stand zu bringen. Dabei verzichten müssen die Konsumenten, obwohl viel in den Investitionsgüterindustrien verdient wird. Natürlich ist dieser Verzicht seitens der Gutverdienenden zum Teil auch freiwillig, wenn man auf die stark gestiegene Ersparnis der letzten Monate blickt. Allerdings zum Teil nur freiwillig, wenn man an zahlreiche geschlossene Geschäfte denkt. Die im Verlauf von 2020 zugenommenen Staatsausgaben, die durch Staatsverschuldung möglich gemacht wurden und werden, haben den Investitonen im Vergleich zum Konsum nochmals Schwung verliehen. Eigentlich müsste man sich vorstellen, dass eine Gesellschaft aus den vielen Investitionen auch irgendwann einmal die Ernte einfahren möchte, und es sich konsummäßig gut gehen lassen will. Aber dazu sind die Zeiten aktuell einfach nicht gegeben. Das in seinem geldmäßigen Umfang unheimlich große Hilfspaket der EU gegen die Krise wird womöglich stärker vom Gesundheitswesen beansprucht als man sich anfangs vorstellte. Natürlich nicht nur, wenn man daran denkt, wie vielen Unternehmen der Staat helfen muss, damit sie den Geschäftsbetrieb nicht einstellen müssen oder Mitarbeiter entlassen müssen. Aktuell scheint sich die Situation auch nicht zu bessern, zumindest nicht so wie anfangs vom Staat prognostiziert wurde, dass wenn erst einmal die Impfungen einige Monate laufen, es schrittweise besser wird. Wenn es noch zu lange so schlecht weiterläuft, werden womöglich alle Staaten der EU die Mittel aus dem Hilfspaket für das Gesundheitswesen und unterstützende Maßnahmen der Wirtschaft und der Beschäftigten brauchen, ohne dass es aus dem Hilfpaket Impulse geben würde, die der Wirtschaft wieder Schwung verleihen. Schade ist, dass weil der Staat ja sagt, dass es nicht gut sei, wenn zum Konsum viele Menschen zusammen kommen, staatliche Leistungen nicht mehr beim Konsum ansetzen, obwohl man gerade dort mit relativ wenig Ausgaben die Menschen beruhigen könnte. Denn die Einkommensverteilung in Deutschland verschlechtert sich möglicherweise nun schon seit einem Jahr.



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