Auf meiner Website coolumpio.de gibt es einen Beitrag, der auch von Ländern mit einem niedrigeren BIP handelt. Dabei geht es nicht um konkrete Länder, gefragt wird aber, ob eine erstaunlich hohe Beschäftigung in diesen Volkswirtschaften dadurch zustande kommt, wenn Lebensmittel 80% dessen kosten, was man in Deutschland bezahlen muss, Immobilien aber nur 60%. In Deutschland ist aktuell und schon seit einiger Zeit eine hohe Inflation bei Lebensmitteln zu beobachten. Diese werden wie anscheinend auch Energie aus der Kerninflationsrate herausgerechnet. Neulich habe ich an einer Tankstelle gesehen, wie ein Liter Super Benzin fast 2 € kostete. Natürlich wird zur Herstellung von Lebensmitteln und zum Transport in die Märkte auch Energie benötigt. Der ein oder andere Verbraucher wird auch bei Lebensmitteln nicht unbedingt immer das gekauft haben, was zum früheren Warenkorb immer dazu gehörte. Da muss man schon schauen, ob irgendetwas anderes nicht so stark im Preis gestiegen ist. Aber insgesamt kann man sich der Inflation bei Lebensmitteln nicht entziehen. Natürlich wäre es super schlau, wenn die hohe Inflation bei Lebensmitteln und Energie einfach ausgetrickst werden könnte, indem alles andere im Preis auch anzieht, und die Gehälter entsprechend erhöht werden - selbst wenn die Unternehmer sich mit niedrigeren Gewinnen zufrieden geben müssten. Aber so läuft es anscheinend nicht. Das ist auch kein Wunder. Denn Energie wie auch Lebensmittel sind Inputs für vieles weitere im Wirtschaftsleben. Eine gute Ernährung ist Grundlage dafür, gut arbeiten zu können, aufmerksam in der Schule zu sein. Ist Energie nicht zu teuer am Anfang der Wertschöpfungskette, kann auch in der letzten Handelsstufe dem Verbraucher das Produkt günstiger übergeben werden. Natürlich gibt es von einer Stufe der Wertschöpfungskette zur nächsten Margen für die Unternehmer, bei denen diese sich mit weniger zufrieden geben könnten. Angesichts der hohen Zinsen ist dies aber noch unwahrscheinlicher. Denn die Margen im Verlaufe der Wertschöpfungskette werden auch für Investitionen gebraucht - und sei es auch nur für Ersatzinvestitionen. Zwar versucht das FDP geführte Finanzmininsterium in Deutschland den Unternehmern durch großzügige Abschreibungsregeln entgegen zu kommen. Dabei geht es darum, dass Investitionskosten aus der Vergangenheit schneller steuerwirksam werden, dass also weniger Steuern gezahlt werden müssen. Allerdings bedarf es da wohl eines großen finanzpolitischen Instrumentariums, um einen um vielleicht 2% zu hohen Zinssatz der Europäischen Zentralbank auszugleichen. Aber auch die Bundesbank ist auf der Linie der Europäischen Zentralbank, was die hohen Zinsen angeht. Zwar finde ich es persönlich auch gut, dass man Unternehmen durch steigende Zinsen signalisiert, dass sie in der Vergangenheit eventuell Überinvestitionen getätigt haben. Aber nach einer Weile sollte man durchaus auch den Schritt gehen, ein-, zwei-, dreimal um 0,25% zu senken, damit Unterneher motiviert sind, doch noch eine Investition vorzunehmen. Sonderangebote erwarten viele zwar nicht mehr bei Lebensmitteln, aber bei anderen Ausgabemöglichkeiten doch. Auch die Zentralbank sollte durchaus einmal ein Sonderangebot einschieben. Und da der Immobilienmarkt unter den hohen Zinsen ganz besonders leidet ist es vielleicht unverantwortlich, den Zinsen immer noch eins drauf zu setzen. Da muss ich doch sagen, wenn auch die lange Zeit der Nullzinsen oder der negativen Zinsen vielleicht übertrieben war, besser wäre vielleicht zu sagen, der Zins bleibt jezt halt bei 3%, aber für einige Jahre... poum.de 03.09.23



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