Auf poum.de gibt es schon seit längerer Zeit mehrere Beiträge, die Inflation thematisieren. Nicht erforderlich schien für viele Jahre die Ergänzung der Beiträge, die Bezug auf die Europäische Zentralbank nehmen. Diese konnte im Rahmen ihrer Politik der niedrigen Zinsen und des massiven Aufkaufens von Anleihen keine überzogene Inflation beobachten und hätte sich wohl gerne etwas mehr Inflation gewünscht. Inflation ereilt nun seit Sommer 2021 jetzt auch die Europäische Wirtschaft - allerdings gar nicht durch einen Wechsel der Zentralbankpolitik. Die Zinsen sind weiterhin ziemlich niedrig und Anleihen werden weiterhin massiv aufgekauft. Es liegt schon lange zurück, dass man sich sagte, ist die Inflation zu hoch, solle doch die Zentralbank die Zinsen erhöhen. Die Überlegung, dass dann die Verbraucher weniger konsumieren und mehr sparen würden und mehr Ersparnisse für Investitionen zur Verfügung stünden, die allerdings bei höheren Zinsen für Unternehmen für eine gewisse Zeit auch bedeuten müssten, dass diese bei Neuverschuldung nun zusehen müssten, wie sie weiterhin die gleiche Rendite auf ihre Investitionsprojekte erzielen können, ist wahrscheinlich zu einfach gedacht. Zumindest, daran sei erinnert, soll ja bereits Inflation in solch einer Situation beobachtet worden sein, was bedeuten muss, dass Unternehmen bereits die Preise angehoben haben mussten. Das kunstvolle Handeln der Zentralbank sah man nun wahrscheinlich darin, dass diese während des genauen Beobachtens, wie Unternehmen auf das Anheben der Zinsen reagierten, ob sie z.B. die Preise nicht weiter anhoben und sich bei einem nun höheren Zinssatz mit einer niedrigeren Rendite neuer Investitionsprojekte zufrieden gaben, und genau dann, bevor die Rendite realer Investitionsprojekte zu niedrig wird, die Zinsen im richtigen Zeitpunkt wieder zu senken mit dem Ziel, dass Verbraucher nun wieder mehr konsumieren mögen... Wie dem auch gewesen sein mag, das Denken der Europäischen und auch der US amerikanischen Zentralbank scheint heute anders zu sein, und diesen Anspruch an solch eine kunstvolle Zinspolitik, die vielleicht sogar weniger wirkungsvoll in der hier angedeutet beschriebenen Art gewesen sein mag - denn es gibt nicht nur den Zins, sondern auch das Geld - und im Grunde ist es auch so, dass bei unverändert niedrigen Zinsen über eine sehr lange Zeit, die Zentralbanken selbst Erfahrung über die Wirkung des Geldes bei unveränderten Zinsen sammeln, also diesen Anspruch scheint man aufgegeben zu haben. Eine damalige Überlegung bei einem Anheben der Zinsen könnte auch die gewesen sein, dass nicht nur Privathaushalte mehr sparen sollten, sondern auch Unternehmen in festverzinslichen Anlagen. Also vielleicht weniger in reale Projekte investieren und dafür mehr in Geldanlagen sparen, vielleicht auch um den Verschuldungsgrad von Unternehmen zu senken? Also sollten steigende Zinsen auch eine Zeit der Enthaltsamkeit einläuten? Private Haushalte konsumieren weniger, die Unternehmen sparen festverzinslich auch mehr, und dadurch sinkt dann die Inflation? Aber was ist dann in solch einer Situation mit der Arbeitslosigkeit? Mit dem Verschuldungsgrad von Unternehmen sind wir nun beim eigentlichen Thema dieses Beitrags im Zusammenhang mit Inflation. Hat Inflation auch sehr viel mit der Verschuldung von Unternehmen zu tun? Seit Sommer 2021 kommt es nach mehr als einem Jahr weltweiter Coronapolitik eines Stops and Go zu Lieferengpässen bei Vorprodukten. Aus Asien kommen nicht nur viele Konsumprodukte, bei denen anscheinend keine besonders ausgeprägte Inflation zu verzeichnen ist, sondern auch viele Vorprodukte, die in Produktionsprozesse hier einfließen. Und in letzter Zeit wurde durchaus einiges über die Verschuldung von asiatischen Unternehmen berichtet. Inflation im Zusammenhang mit Verschuldung kann auch bedeuten, dass sich viele Unternehmen sagen, wir müssen jetzt endlich eine bessere Marge erzielen. Denken Sie einfach darüber nach und lesen Sie nach einiger Zeit bei poum.de, ob man sich wirklich unabhängiger von asiatischen Vorprodukten machen kann, und ob die Europäische Politik zwar mantraartig lamentiert, dass man unabhäniger werden müsse, aber auch hier von Land zu Land unterschiedlich das Stop and Go der Coronapolitk nicht wirklich beenden möchte, und so ihren Teil dazu beiträgt, dass vieles verschleppt wird. Denn es kann doch bei so vielen Impfungen eigentlich nicht sein, dass nach einem möglichen Impfzwang für den Rest dann alles sehr viel besser wird, nämlich dann, wenn genau der Letzte geimpft ist. Da sollte man gespannt sein, was sich die Europäische Politk insgeheim von der Zentralbank erwartet. Diesen Beitrag habe ich absichtlich ein wenig populistisch ausklingen lassen. Dann wird deutlich, dass die Arbeit der Europäischen Zentralbank auch in den letzten Jahren im Grunde doch sehr kunstvoll war.



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