Wenn Energie zu teuer ist, dann gibt es zu wenig Energie? Stimmt das? Wahrscheinlich nein. Zunächst ist es wohl so, dass diejenigen, die fossile Energieträger zu verkaufen haben, die sich irgendwann erschöpfen, weil sie über Jahrmillionen in der Erde entstanden sind, natürlich die Konkurrenz von Energieträgern fürchten, die aus Quellen gewonnen werden, die die Natur schneller wieder bereitstellt. Insofern ist es konsequent, dass weltweit, denn schon vor Jahren wurden Studien veröffentlicht, dass es ca. 2080 sowie nicht mehr fossile Brennstoffe für die ganze Welt zu kaufen gibt, Anstrengungen unternommen werden, wie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert werden kann. Denn in einigen Jahrzehnten geht es sowie nicht mehr darum, dass große Lieferanten, aus welchen Gründen auch immer, nicht liefern wollen, sondern nur noch ihren heimischen Markt bedienen können. Wenn jetzt Energie in Europa zu teuer ist, gibt es dann in Europa zu wenig Energie? Da für Verbrennungsmotoren die Energie von überall her ohne ohne weltweite, zwar nationale, Leitungssysteme herbei geholt werden kann, betrifft es vorwiegend die Energie, die über sehr weite Leitungssysteme den einzelnen Haushalt erreicht. Man könnte also feststellen, ist etwas von sehr weit herkommend an Leitungssysteme gebunden, ist die Abhängigkeit am größten. Die Abhängigkeit ist aber immer auch dann gegeben, wenn man auf einen Energieträger festgelegt ist. Hat man eine Ölheizung, wird das Heizen teurer, wenn das Öl teurer wird. Hat man eine Holzpelletheizung, wird das Heizen teurer, wenn das Holz knapper und teurer wird. Das Problem besteht meiner Ansicht darin, dass für Haushalte, anders als früher, die Wärmequelle auf einen Energieträger beschränkt ist. Noch vor einigen Jahrzehnten, auch in Deutschland, mag es Haushalte gegeben haben, die zumindest alternativ Holz oder Kohle einsetzen konnten. Das mag altertümlich anmuten. Wenn jetzt der Preis für das von weit herkommende leitungsgebunde Gas stark steigt, weil ein Lieferant ausfällt, von dem man sich stark abhängig gemacht hat, kann es meiner Ansicht nur darum gehen, dass Haushalte ihre Wärmequelle im Winter nicht nur aus einer Energiequelle beziehen. Holzpelletheizungen für zehntausende Stadtteile in einzelnen Wohnungen werden wohl nicht in Frage kommmen. Wenn aber ein Haushalt zumindest ein Drittel seines Wärmebedarfes im Winter mit Stromheizungen deckt, wird die Gasnachfrage entsprechend kleiner, und der Gaspreis wird sich um weniger erhöhen, als wenn kein Haushalt auf eine alternative Energiequelle umstellt. Der Abschlag für das Gas muss sich also nicht verfielfachen. Im ersten Schritt müsste es also nicht darum gehen, dass sich ein Haushalt sagt, was ist die günstigste Energiequelle, wenn das Gas unbezahlbar wird. Denn wenn alle auf die vermeindlich jetzt günstigte Quelle zugleich umsteigen, wird das preislich unerwünschte Auswirkungen haben. Das Stichwort ist hier Diversifizierung, wie in Märkten üblich. Und das bedeutet natürlich auch, so wie die Verbraucher es vom Lebensmitteleinkauf kennen, dass man nicht alles, für ein ganzes Land, vorwiegend von einer Kette kauft. poum.de am 16.07.22



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