Ist zusätzliches Geld vorhehaltlos gut, könnte man fragen. Eine Antwort könnte sein: Nur, wenn man etwas daraus macht. Während der Coronakrise der letztes zwei Jahre konnte man nach dem Absturz an der Börsen im Frühjahr 2020 sehr eindrucksvoll beobachten, wie zusätzliches Geld in die Aktienmärkte floß, die sich immer weiterer Kurssteigerungen erfreuten, während ziemlich viele Menschen weltweit in Kurzarbeit waren und um ihre Existenz fürchteten. Wer hat was und wann von Kurssteigerungen an den Aktienmärkten durch Zentralbankpolitik? Auf meinen Websites poum.de und coolumpio.de klingt immer mal wieder das Thema der Einkommensverteilung an. Hier sei es einmal deutlich gesagt, dass sich Zentralbanken weltweit wohl den Vorwurf gefallen lassen müssen, dass für das viele Geld, das sie zusätzlich in Umlauf bringen, manchmal herzlich wenig für eine Verbesserung der Einkommensverteilung dabei überspringt. Durchaus soll auch hier einmal anklingen, dass das ein oder andere im System mit Banken, Zentralbanken und Geld sowie Wertpapiermärkten nicht unwesentlich durch den Aspekt geprägt wurde, dass es Lords in Großbritannien und Grundbesitzern dabei nicht schlecht gehen sollte. Eingeschoben sei aber auch gleich, dass viele der Gedanken dabei durchaus dankbar von den Vereinigten Staaten in die Praxis umgesetzt wurden, die eigentlich als "neuere" Gesellschaft nicht so stark in diesen Strukturen verkrustet hätte sein dürfen. Wenn also die USA beim Ausbau dieses Systems auch eine maßgebliche Rolle gespielt haben mögen, dann kann es durchaus so gewesen sein, dass dort im Unterschied zu Europa zwar stärker eine Kultur vorgeherrscht haben könnte, anderen auch einen Aufstieg zu ermöglichen, die Strukturen zwischen Besitzenden und Arbeitern aber auch schon sehr stark zementiert waren. Nicht anders ist es zu erklären, dass sich sonst nicht andernorts der Kommunismus einer bestimmten Beliebtheit erfreut hätte. Den einflussreichen US Bürgern aus dieser Zeit muss man zu Gute halte, dass sie erkannten, dass Kommunismus nur zu allgemeiner Armut gerade bei denjenigen, die sich davon etwas erhofften, führen würde, und dass eine Kultur des Ermöglichens von gesellschaftlichem Aufstieg durch harte Arbeit in Bildung und Wirtschaft das erfolgsversprechendere sei. Nun gut, so mag es gewesen sein. Das hilft aber nicht allein weiter bei der Beantwortung der Frage, unter welchen Bedingungen zusätzliches Geld eine positve Wirkung auf die Gesellschaft entfaltet. Hilfreich mag sein, wenn man sich zunächst fragt, sind die Produktionskapazitäten ausgelastet oder sind sie es nicht? Wenn die Produktionskapazitäten gerade nicht ausgelastet sind, kann dann zusätzliches Geld zu einer Vollauslastung führen? Wenn die Produktionskapazitäten schon ausgelastet sind, führt dann zusätzliches Geld zu einer Ausweitung der Produktionskapazitäten? Da ich oben so schön gesagt habe, durch "harte Arbeit in Bildung und Wirtschaft" möchte ich es zunächst bis zum nächsten Beitrag an dieser Stelle bei diesen Bemerkungen belassen und bitte die interessierten Leserinnen und Leser bis dahin über Geld und ausgelastete und nicht ausgelastete Produktionskapazitäten im Zusammenhang mit Inflation nachzudenken.



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