Welche Werte ziehen das Aktienportfolio nach oben? Eigentlich kann man nicht unbedingt sagen, dass es konjunkturell gute Zeiten wären. Natürlich wird gesagt, nach so vielen Monaten der Krise und einem beträchtlichen Rückgang des BIP in 2020 zieht die Konjunktur jetzt wieder an. Ja, und es gibt Inflation in bestimmten Ausgabebereichen, die tendenziell darauf hindeuten müsste, dass in manchen Bereichen die Nachfrage das Angebot herausfordert. Ist dies aber wirklich so? Zunächst begegnen einem im Alltag steigende Preise bei Fast Moving Consumer Goods. Restaurants, ein Kaffee auf die Schnelle, Lebensmittel. Und das, obwohl es so viele gibt, die in der letzten Zeit und möglicherweise jetzt noch immer Einkommenseinbußen hinnehmen mussten. Aber kann hier das Angebot wirklich nicht mit der Nachfrage Schritt halten? Es ist wohl eher die Macht des Angebots, die den Konsumenten sagt, wenn Du genießen möchtest, musst Du eben das bezahlen. Und das ist mancherorts mehr als vorher. Dann gibt es eine Angebotsknappheit bei Baustoffen und Chips für die Autoindustrie. Hier mag es durchaus schon zu Produktionsausfällen bzw. Arbeitsausfällen gekommen sein. Ob diese Angebotsknappheit aber wirklich konjunkturell bedingt ist, muss man sich fragen. Möglicherweise ist im Rahmen der Krise der letzten Monate manches, was doch zurückgefahren wurde, auch im Zusammenhang mit logistischen Problemen nicht ganz reibungslos wieder angelaufen. Denn mit tollen Tools für Videokonferenzen ist es allein nicht getan. Wenn man nun an stolze Preise in den Märkten der Fast Consumer Goods denkt, und das war auch schon vor der Krise so, dann ist es nicht verwunderlich, dass auch das Preisgefüge bei den Fast Movings Consumer Goods die Konsumenten dazu bringt, Technologieprodukte zu kaufen, die sie vielleicht gar nicht unbedingt brauchen. Denn natürlich möchte ein Konsument vermeindlich auch investieren, auch wenn er mit seiner Ausgabe für ein Technologieprodukt gar kein Einkommen erzielen wird. Mit Ausgaben für ein neues Auto verhält es sich vielleicht ähnlich. Wenn ein Haushalt im Monat 150 € für Restaurants ausgibt, erscheint die Rate von 280 € für ein neues Auto vielleicht günstig. Aber der Umstieg auf die Elektromobilität gelingt nur mit hohen staatlichen Subventionen. Die Ausgaben für Nebenkosten für das Auto begrenzen aber wiederum die Ausgabemöglichkeiten im Rahmen des Budgets, so dass es Inflation bei manchem gibt, aber volle Regale bei anderen Produkten, die auf Käufer warten. Was ist nun die Botschaft dieses Beitrags? Nun, steigt der Wert des Aktienportfolios durch Titel der Technologie, der Automobilbranche und des Digitalen, aber eigentlich weil die Märkte der Fast Moving Consumer Goods dieses immer noch günstig erscheinen lassen. Viele Konsumenten allerdings haben gar keine Aktien, die sie mit Gewinn verkaufen könnten, um in den Märkten der Fast Moving Consumer Goods genießen zu können. Also wird es die Inflation gerade in den Städten für die Bezieher mittlerer und kleiner Einkommen schlimmer werden lassen, und wenn Konsumenten arbeitsplatzmäßig von der Inflation auch nichts haben, kann man nicht unbedingt sagen, konjunkturell liefe alles so gut.



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